Stadtbesichtigung in Prag
Karlsbrücke | Die Neustadt | Vinohrady
Niederschriften lassen den Schluss
zu, dass die Prager Burg das größte Burggebiet in der Welt
ist. Ihre 3 Schlosshöfe und einige großartige Gebäude bedecken
zusammen 7 Hektar, seien Sie also darauf gefasst,
dass es viel zu sehen und zu erlaufen gibt. Abhängig von
Ihrem Interesse und davon, wie viel Zeit Sie haben, können
Sie sich für verschiedene Innenarchitekturen entscheiden,
die es zu besichtigen gibt. |
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Öffnungszeiten | Eintritt (www.hrad.cz)
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Zur Prager Burg können Sie entweder
laufen, oder auch eine Bahn nehmen. Wenn Sie sich für das
Laufen entscheiden haben Sie verschiedene Optionen:
• Nerudova
Straße - spazieren Sie
die bildschöne (und ruhige) Nerudova Straße herauf
aus Richtung der Malostranské náměstí und biegen Sie
am oberen Ende scharf rechts ab auf die Ke Hradu. Sie
kommen direkt zum Haupteingang der Burg.
• Schloßstiege
(Zámecké schody) - starten Sie auf der Nerudova
aus Richtung der Malostranské náměstí und biegen
Sie gleich rechts in die Zámecká Straße ein. Dann
halten Sie sich links um die romantischen Schloßstiege
hinaufzusteigen, diese bringen Sie zu den Gärten
an den Wällen (Zahrada na Valech).
• Alte
Schloßstiege (Staré zámecké schody) - diese
Stiege beginnen in der Nähe der Metro Station Malostranská
und bringen Sie an den Anfang der Jiřská Straße.
Ihre Belohnung wird einer der schönsten Blicke über
Prag sein.
Eine Fahrt mit der Bahn erspart Ihnen
die Stufen oder das Bergauf Laufen, außerdem ist die Fahrt
sehr eindrucksvoll. Nehmen Sie die Bahn
22 oder 23 (z.B.
von Národní třída oder Malostranská Metro Station aus) und
steigen Sie an einem der folgenden Haltestellen aus:
• Královský
letohrádek - steigen Sie
hier aus um bei den Königsgarten, Belveder und Ballhaus
zu beginnen, um dann über den Burggraben zum zweiten Schlosshof
zu gelangen.
Anmerkung: Der Königsgarten und der
Burggraben sind von November bis März geschlossen.
• Pražský
hrad -
steigen Sie hier aus wenn Sie direkt auf dem zweiten Schlosshof
starten wollen.
• Pohořelec -
wenn Sie hier aussteigen können Sie zur Burg durch
den Hradschin laufen und direkt am Haupteingang ankommen,
wahrscheinlich die beste Wahl.
Eine gute Idee ist es vielleicht mit
der Bahn zur Burg hoch zu fahren, und zurück hinunter zu
laufen wenn Sie fertig mit der Besichtigung sind.
Die Prager Burg (Pražský hrad)
wurde um 880 herum vom Prinzen Bořivoj aus dem Geschlecht
der Premysliden gegründet. Das erste Steingebäude innerhalb
des Burggebietes war die Kirche der Jungfrau Maria, von der
heute aber nur noch die Überreste zu sehen sind. Im 10ten
Jahrhundert wurde die St.-Georgs-Basilika errichtet und das
erste tschechische Kloster wurde dort gegründet - St.-Georgs-Kloster,
das heute einer Ausstellung Raum bietet. Die St. Veit Rotunda,
ebenfalls aus dem 10ten Jahrhundert, wurde im 11ten Jahrhundert
durch die St. Veit Basilika ersetzt. Heute steht hier jedoch
der St. Veitsdom.
Beginnend im 10ten Jahrhundert diente
die Prager Burg als Sitz für die tschechischen Prinzen und
später auch Könige, und als Amtssitz des Prager Bischofs.
Die
Prager Burg erlebte eine ihrer Blütezeiten während der Regentschaft
von Karl IV (1346 - 1378) als sie zum Regierungssitz des
Kaisers des Heiligen Römischen Reiches wurde. Der königliche
Palast wurde wieder aufgebaut, die Verteidigungs-anlagen
ausgebaut und die Errichtung des St. Veitsdom begann, ganz im gotischen Stil der französischen Kathedralen
der damaligen Zeit.
Die Expansion der Prager Burg
hielt auch während der Herrschaft seines Sohnes, Wenzel
IV, an, aber die Hussiten Kriege (1419 - 1437) und
die folgenden Dekaden, in denen die Burg verlassen
wurde, führten zu ihrem Verfall.
König Wladislaw Jagellon zog nach 1483
in die Burg und der Komplex begann noch einmal zu wachsen.
Neue Verteidigungsanlagen und Schutztürme wurden errichtet
(der Pulverturm, der Neue Weiße Turm und Daliborka). Der
Königspalast wurde weiter umgebaut
und erweitert mit der grandiosen Wladislaw-Saal, einem der
ersten Beispiele des neuen Renaissancestils in den tschechischen
Landen.
Damals übernahm die Habsburger Dynastie
auch die tschechische Krone im Jahre 1526, die Renaissance
war in vollem Gange in Europa. Der Sitz der Macht wechselte
nach Wien und die Prager Burg diente mehr und mehr nur noch
zu Erholungs- und Unterhaltungszwecken. Der Königsgarten wurde gebaut und verschiedene Unterhaltungseinrichtungen
wurden im 16ten Jahrhundert hinzugefügt, so z.B. das Belvedere
und Ballhaus. Der St. Veitsdom und der Königspalast wurden
nochmals modelliert. Neue Wohngebäude wurden westlich des
Alten Königlichen Palastes errichtet.
Die Rekonstruktion der Burg gipfelte
in der Regierungszeit des Kaiser des Heiligen Römischen Reiches
Rudolf II der im Jahre 1575 tschechischer König wurde und
seinen Hof wieder nach Prag verlegte. Er wollte die Burg
in ein elegantes Zentrum der Macht verwandeln, ein Zentrum,
dass fremde Künstler, Wissenschaftler und Diplomaten anziehen
sollte. Der nördliche Flügel des Palastes und der Spanische
Saal wurden zusätzlich errichtet um Raum zu schaffen für
die umfangreiche Kunst- und Wissenschaftskollektion des Herrschers.
Der Prager Fenstersturz im Jahre
1618 führte zu einer langen Periode der Kriege in deren
Verlaufe auch die Prager Burg beschädigt und geplündert
wurde. Vom einstigen Sitz der Macht war wenig übrig
geblieben.
Die letzte große Rekonstruktion
der Burg fand in der zweiten Hälfte des 18ten Jahrhunderts
statt als sie im Landhaus Stil verändert wurde. Der
Regierungssitz war allerdings wieder in Wien und die
Burg verfiel weiter.
1848 zog Kaiser Ferdinand V in die
Prager Burg. Die Kapelle des Heiligen Kreuzes auf dem Zweiten
Schlosshof wurde wieder aufgebaut und der Spanische
Saal
und die Rudolf-Galerie wurden umgebaut.
Mit dem Fall des Königreichs Österreich-Ungarn
im Jahre 1918 konnte die Prager Burg den ersten Präsidenten
der unabhängigen Tschechoslowakei begrüßen, Tomáš Garrigue
Masaryk. Nötige Umbauarbeiten wurden dem slowenischen Architekten
Josip Plečnik übertragen. Die Konstruktion des St. Veitsdom
wurde 1929 beendet.
Nach 1989 wurden etliche Gebiete der
Burg zum ersten Mal in der Geschichte der Öffentlichkeit
zugänglich gemacht, so der Königsgarten, das Ballhaus,
die südlichen Gärten und der Kaiserlicher Pferdestall. Heute
ist die Prager Burg Sitz des tschechischen Präsidenten und
des bedeutendsten nationalen Kulturmonument von Tschechien.
Eine Anzahl von unbezahlbaren Kunstreliquien, historischen
Dokumenten sowie die tschechischen Kronjuwelen werden hier
aufbewahrt.
Quelle: hrad.cz
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